Die Rhön ist eines von 16 Biosphärenreservaten in Deutschland und Bestandteil des weltweiten Netzes von 701 Biosphärenreservaten in 124 Ländern (Stand 2019), das die UNESCO als Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation im Rahmen ihres Programmes „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) aufbaut.
Durch die Wiedervereinigung wurde die Rhön im Dreiländereck Bayern, Hessen und Thüringen wieder zur Mitte Deutschlands. Im Jahr 1991 erkannte die UNESCO die Rhön als Biosphärenreservat an, um Schutz, Pflege und Entwicklung dieser außergewöhnlichen Mittelgebirgslandschaft zu sichern. Auf Wunsch der Landkreise und Gemeinden im bayerischen Teil der Rhön wurde das Biosphärenreservat im Jahr 2014 um weitere 22 Gemeinden darunter auch Aura erweitert.
Ein Biosphärenreservat ist kein „Naturschutzgebiet“. Anders als etwa in einem Nationalpark, wo tatsächlich die Natur die Hauptrolle spielt, gibt es im Biosphärenreservat Rhön gemäß dem UNESCO-Programm "Man and Biosphere" zwei Hauptdarsteller: den Menschen und die Natur.
Aus diesen Wechselwirkungen leiten sich auch die vier Hauptziele ab.
Das länderübergreifende UNESCO-Biosphärenreservat Rhön liegt mitten in Deutschland und ist aus allen Himmelsrichtungen leicht zu erreichen. Seine Fläche verteilt sich auf drei Bundesländer: Bayern, Hessen und Thüringen und trifft im Mittelgebirge Rhön aufeinander.
Bei einer Gebietskulisse von 2.433,23 km² - annähernd so groß wie das Bundesland Saarland - liegt die Einwohnerdichte bei rund 90 Einwohnern/km² (vgl. Deutschlanddaten 227,47 Einwohner/km²). Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön gilt somit bei einer Gesamtbevölkerungszahl von 218.751 (Stand Dez. 2015) als ländlich oder dünn besiedelt.
Das wirkt sich positiv auf das Bioklima der Region aus, was die Vielzahl an Luftkurorten bzw. der heilklimatische Kurort Gersfeld in dieser Region zeigen.
Wo steht das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön? Welche Ziele sollen erreicht werden, und wie werden diese umgesetzt? All das ist im Leitbild des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön definiert – dem sogenannten Rahmenkonzept.
Rahmenkonzept 2018
"Ein Mammutprojekt ist geschafft: Mit vereinten Kräften aus Hessen, Bayern und Thüringen ist von 2014 - 2017 das neue Rahmenkonzept für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön erarbeitet worden. Das neue Leitbild und Zukunftskonzept für die besondere Kulturlandschaft der Rhön mit ihren seltenen Tier- und Pflanzenarten enthält 66 konkrete Projektideen und Konzepte, mit denen das Biosphärenreservat in den nächsten 10 Jahren fit gemacht werden soll für aktuelle Herausforderungen wie Klimawandel, demografischer Wandel oder erneuerbare Energien“, sagte die Hessische Umweltministerin Priska Hinz bei der Vorstellung des neuen Rahmenkonzeptes in Gersfeld, das am 16. Mai 2018 an sie sowie an die Thüringische Umweltministerin Anja Siegesmund und den Bayerischen Umweltminister Dr. Marcel Huber in der Gersfelder Stadthalle überreicht wurde.
Selbstverständlich wurde neben den ca. 800 gemeinsam erstellten Seiten auch eine Kurzfassung (24 Seiten, 11 MB) überreicht. Die Langfassung ist in drei Bände (I, II und III) gegliedert und steht auf dieser Seite zum Download bereit.
Die Rhön ist eine historisch gewachsene Kulturlandschaft, deren spezifische Eigenart sich über lange Zeit entwickelt hat. Sie ist mit ihrer charakteristischen Eigenart nicht nur Teil des Natur-, sondern auch des kulturellen Erbes. Die Menschen haben der Rhön – quasi als Nebenprodukt ihres Wirtschaftens – ihre charakteristische Kulturlandschaft geschaffen. Dabei ist die historische Entstehungsgeschichte der Kulturlandschaft noch heute in weiten Bereichen der Rhön erkennbar und ermöglicht Rückschlüsse auf den Umgang mit Natur und Landschaft in früheren Zeiten.
Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage vom UNESCO-Bioshärenreservat Rhön.